Der Sprachwissenschaftler Dr. E. Blatter machte aus der Römerzeit die Herleitung „Victriacum“, das Heim des Victrius. Die andere Herleitung des Namens kommt von der Wichtracher Sage.
Die Fusion von Nieder- und Oberwichtrach bedingte auch ein neues Wappen, die Pflugschar auf rotem Grund. Die Idee dazu kam von einem Wichtracher Schüler. Eine Untersuchung der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft behandelt Entstehung, Bedeutung und Wertung unseres Ortswappens, die sehr positiv ausfällt. Das Wappen ist ein „Unikat“.
Mit der Fusion von Nieder- und Oberwichtrach erhielt die Gemeinde Wichtrach eine recht kompakte Form.
Bemerkenswert dabei ist, dass das geographische Zentrum der Gemeinde praktisch bei der Kirche zu finden ist, gerade 12 Meter südlich der Kirche, Koordinate 610 740/188 250.
Unser Raum, von 527 m an der Aare bis 810 m bei der Guethöchi, bietet Wanderwege, Aussichtspunkte und Geschichten.
Wir gehen oder fahren durch das Dorf oder wandern in unserer Umgebung, sehen Häuser (z. B. den Bahnhof, was ist am heutigen Bahnhof grundsätzlich anders als auf dem Bild?), das nicht mehr dafür genutzte Kirchweg-Schulhaus oder sehen beim Dorfplatz die drei Brunnen. Vielleicht stellen wir uns dann dazu Fragen.
Als Resultat der Fusion: 2004 begann die Seniorengruppe „Ortsgeschichte Wichtrach“ mit dem Aufbau und Katalogisieren des historischen Archivs (über 1`000 Dokumente), Interviews mit alten Wichtracherinnen und Wichtrachern und Recherchen zu ausgewählten Themen für die Drachepost (auch ein Fusionsprodukt). Um 2010 entstand das Bedürfnis, aus dem vielen Material eine Dorfgeschichte über die vier Gemeinden „Wichtrach“ zu machen (mit der Kirchgemeinde Wichtrach).
Auch diese Geschichte ist ein Produkt der Seniorengruppe. Über Jahrhunderte war unsere Kirche der einzige Versammlungsort und hat über 500 Jahre eine auch bautechnisch interessante Zeit überstanden, so führte ein Umbau zum „Predigtwald“.
Die Kirchgemeinde war das Organ, das in vielen Lebensbereichen unsere Gemeinschaft neben dem religiösen Bereich führte, so nach der Reformation als Übermittlungsort hoheitlicher Mandate, im Umgang miteinander durch das Chorgericht, verwaltete über das Führen des Zivilstandswesens von der Geburt bis zum Tod und Aufbau der Schule.
Dass die Kirche sich heute praktisch im Zentrum der Gemeinde Wichtrach befindet, kann an der Süd-West-Ecke der Kirche abgelesen werden.